Verschärfte Geschlechterungleichheiten während der Pandemie

SCHWEIZ: MASSNAHMEN ZUR BEKÄMPFUNG DES CORONAVIRUS


Eidgenössische Kommission für Frauenfragen (EKF), Studie Genderspezifische Effekte der staatlichen Massnahme zur Bekämpfung des Coronavirus Covid-19, Bern Mai 2022 und Empfehlungen der EKF.

Eine Studie im Auftrag der Eidgenössischen Kommission für Frauenfragen (EKF) stellt fest, dass die Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus geschlechterspezifische Schieflagen verstärkten. Die EKF formuliert Empfehlungen an die Politik im Hinblick auf zukünftige Krisen.

Das Büro für arbeits- und sozialpolitische Studien BASS hat im Auftrag der Eidgenössischen Kommission für Frauenfragen (EKF) eine Studie zu den genderspezifischen Effekten der staatlichen Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus Covid-19 erstellt. Diese stellt fest, dass die Schliessung von Betreuungs- und Bildungseinrichtungen die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung verstärkte, indem Frauen mehr Kinderbetreuung übernahmen und ihre Erwerbstätigkeit reduzierten. Zudem verschärfte die Home-Office-Pflicht zum Teil Vereinbarkeitskonflikte. Die Studie kommt ebenfalls zum Schluss, dass Frauen in Kleinstpensen, Haushalte mit tiefen Einkommen und Beschäftigte in Privathaushalten die Verliererinnen der Pandemie sind. Die EKF empfiehlt auf dieser Grundlage verschiedene gleichstellungspolitische Massnahmen, wie u.a.  Familien- und schulergänzende Kinderbetreuung sowie deren Finanzierung durch die öffentliche Hand auszubauen und den Betrieb in Krisen aufrechtzuerhalten, die Rahmenbedingungen für Home-Office zu definieren und Care-Arbeit egalitär zu verteilen, sowie Tieflohnarbeit aufzuwerten und im Krisenfall besseren Lohnschutz zu gewähren

Empfehlungen der EKF (newsd.admin.ch)
Direkter Link zu Studie (newsd.admin.ch)
Direkter Link zur Medienmitteilung (admin.ch)

Gender Law Newsletter 2022#03, 01.09.2022