Non-Quota-Strategien als parteiinterne Fördermassnahmen
Spendenbutton / Faire un donGender Law Newsletter FRI 2025#2, 01.06.2025 - Newsletter abonnieren
WORLD: WOMEN'S RIGHTS DEUTSCHLAND: GLEICHSTELLUNG DER GESCHLECHTER
2025Abstract: «Mithilfe einer qualitativen Inhaltsanalyse von parteiinternen Fördermassnahmen deutscher Landesparteien wird erstmals ein umfassender Überblick über die Massnahmen und Lücken in den Bereichen Frauengremien, Kompetenzförderung, weiche Maßnahmen und Finanzierungsinstrumente gegeben, welche als Non-Quota-Strategien bekannt sind. Die Arbeit analysiert dafür parteiinterne Fördermassnahmen und berücksichtigt dabei die Hürden, die bei der Kandidat*innenauswahl bestehen. Non-Quota-Strategien können zu einem institutionellen Wandel beitragen, insbesondere verbindliche und fest in den Satzungen verankerte Massnahmen und in Kombination mit Parteiquoten, die jedoch nicht bei allen wirksam sind. Die Grünen und die Linken setzen am stärksten auf verbindliche Maßnahmen und Vetomöglichkeiten, während Parteien der Mitte und rechts der Mitte eher auf unverbindliche Regelungen zurückgreifen, was möglicherweise eine latente Opposition gegen Geschlechtergleichheit widerspiegelt. Mit Ausnahme der AfD und der Freien Wähler verfolgen aber alle Parteien Non-Quota-Strategien. Vor allem Landesverbände der CDU sowie die CSU schneiden im Bereich der weichen Maßnahmen und Mentoringprogramme gut ab, setzen jedoch nicht auf institutionalisierte Strukturen, und Frauengremien bleiben weiterhin marginalisiert. Vor allem die Grünen setzen konsequent auf verbindliche Regelungen und Vetomöglichkeiten, wie bei ihren Frauengremien sichtbar wird.»