Aktuelle Herausforderungen der Geschlechter­forschung

SCHWEIZ/DEUTSCHLAND/ÖSTERREICH: GENDERFORSCHUNG

2019

Julia SCHOLZ, Susanne VÖLKER, Elisabeth TUIDER (Hrsg.): Aktuelle Herausforderungen der Geschlechterforschung : Beiträge zur ersten gemeinsamen internationalen Konferenz der Fachgesellschaften fu?r Geschlechterforschung/- studien aus Deutschland, O?sterreich und der Schweiz, Repositorium für Genderforschung, 2019.

«Geschlecht als Klassifikation, als Differenzierungs- und Identita?tskate­gorie von Gesellschaften, als in Gefu?gen konkret und situativ hervorge­brachte un/bestimmte Praxis, als rassifiziertes, ableisiertes, klassen- und al­ tersnormgebundenes, historisches, lokales Geschlecht – bleibt aktuell von hoher Relevanz. Mit ‚Geschlecht‘ wird auch Politik gemacht. Die Geschlech terforschung vertritt dazu vielfa?ltige Wissenspraktiken und Denkstro?mungen– beispielsweise der kritischen Theoriebildung und/oder der Affirmation von Alterita?t und Situiertheit. Diese unterschiedlichen Ansa?tze waren eingeladen, sich auf der internationalen und ersten gemeinsamen Konferenz der Fachge­sellschaften fu?r Geschlechterforschung/-studien aus Deutschland, O?sterreich und der Schweiz im September 2017 in Ko?ln zu versammeln. (…) Das bewusst mehrdeutige und anspruchsvolle Thema adressierte globale wie lokale Diskurse und ihre Verflechtungen in Lebens-, Natur- und Technik­wissenschaften, Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften, sowie Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. Intersektional und diffraktiv verfahrende Ge­schlechterforschungen hinterfragen den Anspruch auf vermeintlich objektive, zeit- und ortlose Positionen, doch die Problematisierungen sind nicht Schluss, sondern gerade immer neuer Ausgangspunkt empirischer Untersuchungen, onto-epistemologischer, kategorialer Arbeit und der Versuche, Welt zu tei­len und Anderen/m zu antworten. Geschlechterforschungen analysieren ‚Ge­schlecht‘ als unterschiedliche Konfigurationen der Hierarchisierung, Differen­zierung, Disziplinierung und Normalisierung, aber auch als Praktiken der Un/ Bestimmtheit. Es werden Vera?nderungen und Persistenzen in herrschenden Geschlechterarrangements sowie Mo?glichkeiten vielfa?ltiger, egalita?rer und transformativer Praxen ausgelotet. Entsprechend wurden auf der Konferenz Theoriebildungen, empirische For­ schungen und Methodenfragen vorgestellt, Zeitdiagnosen und gesellschafts­ politische Interventionen diskutiert sowie nachhaltige Institutionalisierung von und in Lehre und Forschung thematisiert.»
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